Kategorie:  Symphonie / Orchester , Kammermusik

Ein spannendes und emotional intensives Erlebnis für Streichorchester! Am Vulkan-Krater der Schizophrenie lautet der Untertitel.
Die „GOLDFINGER-VARIATIONEN“ sind dem Andenken des genialen Schauspielers Gert Fröbe (1913 - 1988), der so unvergessen im James Bondfilm „Goldfinger“ von 1964 die Rolle der krankhaft bösartigen und machtsüchtigen Titelfigur spielte. Das Orchesterwerk ist keine Programmusik, sondern eine konzertante Studie über die Wandelbarkeit sowohl des musikalischen Materials wie der menschlichen Psyche. Zugrunde liegt eine Sechstonreihe.
Das Werk kann auch ohne Sounddesign-Zuspielung aufgeführt werden, - die cineastische Intensität kommt allerdings erst mit Zuspielung der Audiofiles voll zum Tragen.

Sätze: „GOLDFINGER – VARIATIONS“
ABOUT THE VOLCANIC CRATER OF SCHIZOPHRENIA
Metamorphoses of a six-tone row for string orchestra & electronics

1: Obsessed with gold / Besessen vom Gold
2: Megalomania & contempt for women / Größenwahn & Frauenverachtung
3: The precision golfer / Der Präzision-Golfer
4: Uncontrolled sadism / Unkontrollierter Sadismus
5: Pathological imperiousness / Kranke Machtbesessenheit

Dauer: 12 Minuten

Notenausgabe: Musikverlag Ries & Erler Berlin , 2022

Besetzung: Violinen 1,2,3 – Viola 1,2 – Violoncello 1,2, Kontrabass
Sounddesign von Enjott Schneider als Playback-Zuspielung via Stereo-Wav-Files.

Vorwort: Die „GOLDFINGER-VARIATIONEN“ sind dem Andenken des genialen Schauspielers Gert Fröbe (1913 - 1988), der so unvergessen im James Bondfilm „Goldfinger“ von 1964 die Rolle der krankhaft bösartigen und machtsüchtigen Titelfigur spielte. Das Orchesterwerk ist keine Programmusik, sondern eine konzertante Studie über die Wandelbarkeit sowohl des musikalischen Materials wie der menschlichen Psyche. Zugrunde liegt eine Sechstonreihe g-f#-c-h-a#-f, deren Mutationen der Komposition eine zentrierende und unverwechselbare Farbe gibt. – Als composer in residence bei der Berliner Kammerphilharmonie „METAMORPHOSEN“ wurde für dieses Werk für ein Konzertprogramm „Magic of Crime“ komponiert.
Die „Strukturen des Bösen“ – in diesen Zeiten Krieg und Aggression aktueller denn je – gehören zu den Geheimnissen menschlicher Zivilisation. Ihre Faszination zum ästhetischen Reiz sublimiert durchzieht gerade die Kunstwerke der letzte zwei Jahrhunderte und hängt eng mit der psychoanalytischen Erforschung der dunkelsten Seiten der Seele und mit der lustvoll erlebten Vereinsamung des hyper-individualisierten Ichs und damit eines Getrenntseins von der Gesellschaft zusammen. Die Dunkelwelten finden sich schon in der Mystik mittelalterlicher Alchemie, in welcher schon der Faust-Stoff beheimatet war. Hexenverbrennungen, Hexensabbath, luziferische Phantasien der Kirchen und Folter sind längst bekannte Bausteine. Die Oper „Salome“ nach Oscar Wilde wurde zum künstlerischen Meilenstein. Bei der Uraufführung schrieb ein wurde in der Presse bewundert „Satanischeres und Artistischeres hat die deutsche Opern nicht gesehen. Sadismus, Enttabuisierung des Obszönen und Interesse an Vampirismus, Magnetismus wurden in der Kunst zunehmend gesellschaftsfähiger, - bis hin zum „Dauer-Krimi“ als Essenz der Fernsehunterhaltung. Rätselhaft?! – es scheint die verdrängte Rückseite des „lieben Gottes“ und eines idealisierten Gutmenschen zu sein. In anderen Religionen mit neutralem Gottesbild wie etwa Buddhismus scheint die Magie des Nicht-Göttlichen und Satans bei weitem weniger ausgeprägt zu sein.

Widmung: Dedicated to the memory of the unforgotten actor Gert Fröbe (1913-1988)

Uraufführung:  12.06.2022, Hamburger Elbphilharmonie

Uraufführung Interpreten: 12. Junii 2022 in der Hamburger Elbphilharmonie mit der Kammerphilharmonie METAMORPHOSEN, Ltg.: Wolfgang Emanuel Schmidt, Live-Sounddesign Enjott Schneider, Sprecher: Dietmar Wunder

Das oben zu startende Video eines kurzen Trailers entstammt dem Konzert am 13.6.2022 bei den Gezeiten-Festspielen in Aurich, das vom NDR Hamburg mitgeschnitten wurde.