Category:  Symphonie / Orchester , Chor / Vokal , Orgel / Sacred Music

Das kosmische All-Eine - auch Gott genannt - ist eine unteilbare Ganzheit, der Ursprung alles Seins: und in SEIN verbirgt sich ja als Anagramm die EINS. 1x1 =1 1, 1:1=1...Die Ganzheit, das Universum (= "auf-die-Eins-gerichtet") ist unteilbar, unveränderbar seit Anbeginn.
Der Mensch hat sich allerdings von der Eins, der Ganzheit, dem "Heil" entfernt und sich im Labyrinth der Aber-Trillionen Einzelteile und Formen dieser Schöpfung verirrt: Er sieht nur Bruchstücke, Scherben.und müsste mit der Kraft der Liebe als Kraft der Kohärenz diese "zerbrochenen Gefäße" (wie es die jüdische Kabbala nennt) wieder reparieren, wieder zur Einheit der Welt, zu "Unus Mundus" zurückfinden. Die Welt ist physikalisch ein Hologramm...alles ist in allem enthalten. Der Makrokosmos ist mit dem Mikrokosmos identisch. Die Ganzheit ist das "Heilige",das "Heil". Auch im englischen sehr klar: "Holy" kommt von "the whole"...das Ganze.
Genau dieses Wissen drückte auch der Apostel Paulus in seinem 1. Korintherbrief mit so magischer Klarheit aus: „Unser Wissen ist Stückwerk und unser Weissagen ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören“. Dieses – auch das Tikkun Olam oder Tao Te King - zwingt den Menschen, aus der physisch-endlichen Welt wieder zu seinem geistigen Ursprung zurückzukehren.
Liebe - als Mathematik der Seele – ist das Wieder-Erleben der „Eins“ des Ursprungs.

Duration: 10 Minuten

Publisher of notes/sheet music: Strube-Musikverlag München , 2025

Text/Lyrics by: Paulus im Korintherbrief, übersetzt von Martin Luther

Introduction: DER DUNKLE SPIEGEL nach Paulus im 1. Korintherbrief, (13, 9-13) ist Kompositionsauftrag des Philharmonischen Chors Fürstenfeld E.V. zum 50jährigen Jubiläum 1975-2025.
Wohl ist es wichtig, in dieser bunten und vielfältigen Schöpfung zu leben und sie mit allen Sinnen lebensfroh zu genießen. Aber es gibt tief in uns einen geistigen Kern, das eigentliche „Sein“. Und dieses Sein ist – wenn man nur das „s“ nach hinten stellt – die „Eins“: die paradiesische Ganzheit, das „Uni“-Versum (das auf die „Eins“-Gerichtete“), als die göttliche All-eine Kraft des Ursprungs.
Im Jahrtausende alten Tao Te King symbolisieren Yin & Yang die in Dualität und Polarität gefallene Einheit. Aus der „Zwei“ wurden dann über die dynamische Zeugungskraft der „Drei“ die Zehntausend Dinge, - die unendliche Vielfalt der materiellen Welt mit ihren Details, Wesenheiten, Formen und Farben.
In der auf ägyptische Mysterien zurückgehenden jüdischen Kabbala finden wir dieselbe Polarität, wenn sich im Ez Chaim, dem Baum des Lebens, die göttliche „Eins“ in das Millionfache der materiellen Erscheinungen zerteilt. Durch die „Erkenntnis“ in die Zweiheit (gut-böse, dunkel-hell, links-rechts…) ist alles Sichtbare in Teile zerbochen. Das Zerschneiden der Ganzheit im Dienste der Erkenntnis-Sucht war ja die ‚Ursünde‘ der Schöpfung
Die geschaffene Welt liegt also „in Scherben“. Lebensaufgabe des Menschen ist nun die Reparatur, kabbalistisch das „Tikkun Olam“ dieser Scherbenwelt: der Mensch muss die Bruchstücke einsammeln und wieder zu einem Ganzen zusammenfügen. In den „10.000 Dingen“ ging alles „Heilige“ verloren, denn mit „holy“ ist ja ethymologisch das „whole“ – also die unzerbrochene Ganzheit – gemeint.
Genau dieses Wissen drückte auch der Apostel Paulus in seinem 1. Korintherbrief mit so magischer Klarheit aus: „Unser Wissen ist Stückwerk und unser Weissagen ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören“. Dieses – auch das Tikkun Olam oder Tao Te King - zwingt den Menschen, aus der physisch-endlichen Welt wieder zu seinem geistigen Ursprung zurückzukehren, um als geistiges Wesen aus den 10.000 Dingen oder Scherben den Weg zur „Eins“, zum „Vollkommenen“ zurückzufinden. Und das Kraftfeld, welches all das wieder verbinden zu mag, nennt Paulus ganz einfach „die Liebe“, - Verbundenheit mit allem als das tiefste Ziel des Seins.
Liebe - als Mathematik der Seele – ist das Wieder-Erleben der „Eins“ des Ursprungs.

Additional remarks: Kompositionsauftrag des Philharmonischen Chors Fürstenfeld E.V.
zum 50jährigen Jubiläum 1975-2025.

World premiere:  25.10.2025, Stadtsaal Fürstenfeldbruck

Performers at world premiere: Uraufführung am 25. Oktober 2025 im Stadtsaal Fürstenfeldbruck mit dem Philharmonischen Chor (Leitung: Andreas Obermayer) und dem Akademischen Orchester München (Leitung: Carolin Nordmeyer)