Kategorie:  Orgel / Sacred Music

Die Verehrung der Vögel reicht von unseren Tagen, etwa in John Lennons Zitat „Tame Birds sing of Freedom. Wild birds fly“ bis in die frühesten megalithischen Ursprünge der Menschheit zurück. Alle Gottheiten aller Kulte und Religionen waren stets mit jenen Vogelwesen verbunden, welche die unfassliche Seele repräsentierten, die sich jederzeit von der Erde lösen und in der Immaterialität des Himmels verschwinden konnten. THE FREEDOM OF BIRDS präsentiert Charakterskizzen von fünf Vögeln und gibt den drei virtuos geführten Trompeten die Möglichkeit, Virtuosität und Klangphantasie zu entfalten.

Sätze: 1: EAGLE, 2: RAVEN, 3: DOVE, 4: ROBIN 5: PHOENIX
)ADLER, RABE, TAUBE, ROTKEHLCHEN & PHÖNIX)

Dauer: 14 Minuten

Notenausgabe: Strube Musikverlag München , 2024

Besetzung: Drei Trompeten diverser Bauart und mit variablen Dämpfern.
Eine Orgel mit möglichst drei Manualen.

Vorwort: Die Verehrung der Vögel reicht von unseren Tagen, etwa in John Lennons Zitat „Tame Birds sing of Freedom. Wild birds fly“ bis in die frühesten megalithischen Ursprünge der Menschheit zurück. Alle Gottheiten aller Kulte und Religionen waren stets mit jenen direkt von den Dinosaurieren abstammenden Vogelwesen verbunden, welche die unfassliche Seele repräsentierten, die sich jederzeit von der Erde lösen und in der Immaterialität des Himmels verschwinden konnten.
Auch in Bibel und christlicher Kultur finden sich Vögel als Mittler zwischen Gott und Mensch: Der Rabe ist seit der Sintflut dokumentiert. Die Taube ist ebenfalls seit dem Sintflutbericht Sinnbild für Versöhnung mit Gott, steht für Sanftmut, Liebe und Friede (etwa in Salomos „Hohelied der Liebe“, verweist auf die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer (Matthäus 3,16) und auf den Heiligen Geist; die Taube ist heute Sinnbild der Internationalen Friedensbewegung. Der Hahn, der gerne auf obersten Kirchturmspitzen steht, kündigt den Morgen an, weckt die Menschen, erinnert an die Verleugnungen des Petrus und fordert deshalb Aufrichtigkeit ein, wachsam zu bleiben und sich vor dem Bösen in Acht zu nehmen. Der Hahn, schon den Persern heilig, ist der Vogel des Lichts, des Sieges über die Dunkelheit der Nacht und des Grabes.
Der Adler steht für Macht, Mut und Freiheit schlechthin, für Schnelligkeit und Kraft (Jeremia 4,13; Ezechiel 17,3.7). Unter den Evangelisten wurde er Johannes und seiner „hohen Theologie“ die sich in höchste sonnennahe Höhen aufschwingt, zugeordnet.
Der Distelfink oder Stieglitz weist mit seiner Vorliebe für Disteln und mit seinem blutroten Gefieder auf das Leiden Jesu mit der Dornenkrone. Der Phönix, der sich selbst verbrennt und aus der Asche wiederkehrt wurde schon in altägyptischen Urzeiten mit der Auferstehung und der Überwindung des Todes in Verbindung gebracht; „Fisch, Pfau und Phönix“ waren das Geheimzeichen der frühen Christen; die Schönheit des Phönix steht für Hoffnung, Ruhm, Glück und Freude.
Das Rotkehlchen ist wegen seiner geringen Fluchtdistanz und seinem Erscheinungsbild zu einem Sympathieträger geworden, das als „reiner Vogel“ in Christuslegenden dem Herrn oft tröstend beisteht. Viele weitere Vögel sind in der Bibel symbolisch klassifiziert, Geier, Eule, Falke, Sperling, Reiher oder Schwalbe… die immer Weisheit, Unabhängigkeit und eben „Freiheit“ symbolisieren. Aus dieser Diversität werden in THE FREEDOM OF BIRDS stellvertretend die Symbolik von Adler-Rabe-Taube-Rotkehlchen-Phönix in Musik gefasst, die im so kraftvollen wie virtuos-beweglichen Klang der Trompete ihre unmittelbare Klanglichkeit entfalten kann.

Widmung: Dedicated to the great trumpet soloist Matthias Höfs (Hamburg)