Kategorie:  Symphonie / Orchester , Kammermusik

Sätze: 1: Erde
2: Wasser
3: Luft
4: Feuer

Dauer: 9-10

Besetzung: Flöte (auch Piccolo)
Klarinette in B (auch Bassklarinette)
Horn in F
Schlagzeug (Vibraphon, Glockenspiel, große Trommel, 3 Woodblocks, Metallchimes,
3 TomTom, mehrere Triangeln am Ständer, kleines Becken, Hihat)
Violine
Viola
Violoncello

Das Werk kann als solistisches Septett oder mit als Kammerorchesterfassung mit chorischen Streichern - 6 Violinen, 4 Violas, 4 Violoncello und (ad libitum) zusätzlicher Kontrabass-Stimme ? gespielt werden.

Vorwort: Die Lehre von den vier Elementen als Baustoff der Welt wurde vor allem von den griechischen Naturphilosophen (besonders von Empedokles) im 5. Jahrhundert vor Christus aufgestellt. Alles Erschaffene besteht danach aus Erde, Wasser, Luft und Feuer, - jeweils in einer eigenen charakteristischen Mischung. Den Elementen wurden auch verschiedene Charaktertypen des Menschlichen zugeordnet. Die vorliegende Vertonung versucht, die den Elementen zugesprochenen Eigenschaften und Assoziationsräume aufzugreifen und umzusetzen. Dem Anlass eines Münchner Tanztheater-Schulprojektes entsprechend sind die rhythmischen Anteile hierbei besonders hervorgehoben.

Die Assoziationsfelder:

1: ERDE ist ein ritueller urwüchsiger Tanz, sehr gravitationslastig, bodenständig mit dunklen Farben. Schlagworte sind Mutter Erde, Materie, niedrig schwingend, Steine, Staub, Fleisch, Blut, Fruchtbarkeit, Dunkelheit. Sinnbild: der Stier. Melancholiker als der Tatmensch.

2: WASSER ist ein ruhig fließender Satz im 6/8-Takt und 9/8-Takt (wobei die 9 Zähleinheiten oft in der Gruppierung 4+3+2 erscheinen). Schlagworte sind Feingefühl, Intuition, weiblich, Lotusblume, Wasser als Element des Lebens und der Liebe. Der Phlegmatiker als weicher Gefühlsmensch.

3: LUFT wird von einem schwebenden Teil (vom Vibraphon charakterisiert, mit Luftklängen der Blasinstrumente und Glissandi der Streicher) eröffnet und beschlossen, Mittelteil und Gegenspiel ist ein walzerartig Leichtes. Schlagworte sind Ideen, Phantasie, Lebendigkeit, Frische, Flügel, Freiheit, Weite und Himmel. Der Sanguiniker ist ein intellektueller Optimist.

4: FEUER ist ein ungestümes Finale, das durchweg mit Viertel = 160 zu spielen ist und ?Furioso? endet. Mehr als alle anderen Elemente kann Feuer auch zerstören und dabei transformieren. Schlagworte sind Übermut, Kampfgeist, Energie, Licht, Sonne. Der Löwe ist ein Symbol. Der Choleriker ist ein energiegeladener Willensmensch.

Widmung: Der Komponistin und Dirigentin Konstantia Gourzi in Freundschaft gewidmet

Anmerkungen: Musikalische Mitwirkung von Tänzern/Kindern:
Die Partitur enthält als unterstes System Anweisungen zum Klatschen, Stampfen, Zischeln, damit bei dem Tanztheater-Schulprojekt möglichst viele Kinder aktiv sich beteiligen können.
1) ERDE: Es kann geklatscht und ?Aufgesprungen? (gestampft) werden. Voller Körpereinsatz und fest im Ausdruck.
2) WASSER: Beim Wassermotiv des 6/8-Taktes soll eine ?Reibefläche? entstehen, indem auf Papier, Karton oder mit Zeitungen leise gerieben wird, um Wasserrauschen zu imitieren.
3) LUFT: mit handclaps und mit einem gesprochenen ?tsch? (Luftzischeln) oder Zeitungsgeraschel wird ?luftig? ausgedrückt.
4) FEUER: die handclaps sollen hier percussiv und laut klingen; sehr rhythmisch und voller Energie.

Uraufführung:  07.05.2009, Gärtnerplatz-Theater München

Uraufführung Interpreten: Tanztheater-Grundschulprojekt mit dem Choreographen Henning Paar/Gärtnerplatz-Theater München
Es spielt das Ensemble 21, Ltg.: Konstantia Gourzi